Berichte zu den heldenhaften Radtouren der letzten Jahre
Auch wenn es hier nicht dokumentiert wurde: die Tour ins Vinschgau ist seit 2012 eine lieb gewonnenen Tradition für mein Ulmer Jungs und mich geworden. Es gib dazu Tagebücher, Videomaterial und Merchandise...aber ehrlich gesagt macht das Fahren einfach zu viel Spaß um viel Zeit mit Fotos oder ähnlichem zu verbringen. Daher gibt es auch von der traditionellen Eröffnungstour zu den Annaberger Böden und zur Traumabfahrt am letzten Tag dem Propain Trail keine Bilder. Dieses Jahr haben wir tatsächlich zum ersten Mal Gebrauch der diversen Seilbahnen gemacht. Zum einen weil die Shuttle uns im Stich ließen, zum anderen weil man ja auch nicht jünger wird. Im Ergebnis hatten wir aber an den Tagen zwei und drei jeweils eine gemäßigte Tour aus eigener Kraft und eine Seilbahnunterstützte Abfahrt. Aus meiner Sicht eine Top-Kombination die zur Wiederholung einlädt. Leider waren natürlich mal wieder die Uhrzeiten der Kameras und meines Garmins nicht synchronisiert, was zu merkwürdigen Effekten führt, wer Fehler findet darf sie gerne behalten :-) | |
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Im Gegensatz zu meinen bisherigen von langer Hand geplanten Alpenüberquerungen entstand die Idee für diese Tour beim Mittagessen mit Dirk. Obwohl er schon viele auch Mehrtages- Touren gemacht hat fehlte ihm noch ein AlpenX. Und mir wiederum fehlte der AlpenX nun schon seit 2013, was generell eine zu lange Zeit war. Nun also zum ersten Mal ohne meine Ulmer Jungs! Die Auswahl der Tour und die Vorbereitung bekamen Dirk und ich auf jeden Fall schnell und pragmatisch hin...wenn auch nicht ganz ohne Lücken wie sich zeigen sollte. |
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Tag 1: Von Bruneck zum Rifugio Fanes Interessanterweise kommt der Bikeshuttle bei nur zwei Teilnehmern relativ teuer. Dirks geniale Idee für den Rückweg einfach einen Mietwagen zu benutzen löste dieses finanzielle Problem, brachte aber die Suche nach der in keiner Weise gekennzeichenten Mietwagenstation als erste Herausforderung mit sich. Nachdem diese souverän gelöst war verbrachten wir noch etwas Zeit mit Räder zusammenbauen und allgemeiner Vorbereitung um dann genau mit dem einsetzenden Regen loszufahren. Ein Omen für die gesamt Tour, aber man darf sich die Stimmung ja nicht verderben lassen. Die erste Etappe kannte ich schon von vorherigen Alpenüberquerungen (inklusive mechanischem Notstop für Matze beim Sportler Radladen), allerdings bisher nicht so nass. Aufgrund der langen Anreise nahmen wir gleich zu Beginn die Seilbahn in Anspruch um es bis zur Faneshütte zu schaffen. Landschaftlich ein toller erster Tag, speziell nachdem nach der Mittagspause im Gasthaus Sonne die Wolken aufrissen und uns einen Blick auf die schroffen Felsformationen erlaubten. Die Auffahrt ab der Pederü Hütte ist einfach nur schön, auch wenn sie einige Körner kostet. Die Faneshütte hat sich die letzten Jahre merklich verändert. Wir hatten ein niegelnagelneues Apartment mit super Bad, es gibt einen richtigen Raum für die Räder und man glaubt es nicht: Ladestationen für Elektro-Bikes. Beim Abendessen zeigte sich dann auch, dass die E-Bikes wohl inzwischen das gemeinsam Feindbild der Wander und Mountainbiker sind, womit man sich auch gleich besser versteht :-) |
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Tag 2: Vom Rifugio Fanes nach Colle St. Lucia Auch am zweiten Tag ging es zunächst auf bekannter Strecke weiter. Allerdings hatten wir auf vergangenen Touren die wirklich schönen Fanes Wasserfälle immer unbeachtet liegen lassen. Ein Fehler, aber man lernt ja im Alter. Die Auffahrt zum Cinque de Torres lief leider recht viel auf Asphalt, hatte aber den Vorteil, dass es diesmal erst zu Regnen anfing, als wir schon im Lokal waren. Danach wurde es beim Weg zum Rifugio Averau deutlich schöner, aber auch steiler und gegen Ende definitiv nicht mehr fahrbar. Als Dank für die Mühen gab es dann auf der anderen Seite echte Traumtrails! Zunächst auf Singletrack in der Geschacksrichtung felsig (super!) dann auf Wiesenwegen (rutschig!). Als dann wieder Regen einsetzt auch in der für Radfahrer eher ungewöhnlichen Variante Bachbett. Immerhin konnten konnten wir eine Geschwindigkeit knapp über der Fließgeschwindigkeit des neu entstandenen Gewässers aufrechthalten und kamen unbeschadet in Colle St. Lucia an. |
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Tag 3: Von Colle St. Lucia zur Baita Segantini...und noch etwas weiter Am dritten Tag holte mich leider eine Unachtsamkeit aus der Vorbereitung in Kombination mit meiner geringen Tubeless Erfahrung ein. Da ich zwischen Rückkehr aus dem Strandurlaub und Abfahrt zum Alpencross nur einen halben Tag für Packen etc. hatte bemerkte ich zwar beim finalen Bike Check etwas Dichtmilch an einer Felge, ging der Sache aber nicht auf den Grund. Schon am zweiten Tag meldete sich das Hinterrad in einer Pause mit Zischen. Zunächst ließ sich das mit rotieren des Reifens und daraus resultierender Abdeckung mit Dichtmilch beheben. Am dritten Tag zeigte sich aber, dass an der Stelle die Felge über 3 cm das Gummi des Mantels abgerieben hatte und bei dem vielen Regen auch nicht mehr aushärtete. Somit musste ich die eine Reparatur die ich wirklich vermeiden wollte durchführen: Dichtmilch raus und Schlauch einziehen. Eine Mords Sauerei. Zur Belohnung gab es dann erstmal Starkregen bis rauf zum Passo Valles. Im dortigen Lokal perfektioniert Dirk dann die Kunst der Self Fullfilling Prophecy: wenn ich nach jedem Check des Regenradars nochmal 10 Minuten warte (weil dann der Blaue Fleck endgültig weg gezogen sein müsste) wird es irgendwann aufhören zu regnen. Soweit dann auch hier erfolgreich (und ich wollte ja auch nicht raus in die Kälte) wenn auch mit dem Schwachpunkt der endlichen Zeit Tageslicht die einem zur Verfügung steht (und meiner Erfahrung, dass immer irgendwas schief geht). Zunächst konnten wir also tatsächlich bei Sonne weiterfahren und durch das wunderschönes Val de Fiemme hinauf zur Baita Segantini fahren. Auf die Übernachtung dort hatte ich mich schon besonders gefreut, da es eine sehr kleine Hütte ist, in der man sogar noch einen Hüttenschlafsack braucht. Merkwürdig nur, dass nach zahlreichen Siegesfotos vor der Hütte die Wirtin uns schon sehr komisch ansah als wir dann den komplett leeren Gastraum betraten. Long story short: in meiner bereits erwähnten pragmatischen Vorbereitung der Tour habe ich die Hütte mit einer namensgleichen (aber 100 km entfernten) Hütte verwechselt. In dieser Baita Segantini gibt es leider keine Übernachtungsmöglichkeit. An der Reaktion der Wirtin (und auch es Wirtes der anderen Hütte) war klar zu erkennen, dass wir nicht die ersten mit diesem Problem waren, aber das hilft auch nicht weiter wenn so langsam die Dämmerung einsetzt. Große Erleichterung dann, als der Anruf bei der nur einen Kilometer entfernten Capanna Cervino Hütte tatsächlich noch freie Plätze zu Tage fürdert. Und ob es nun an der Erleichterung lag oder nicht...diese Hütte war tatasächlich die gemütlichste Hütte auf der ganzen Tour. |
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Tag 4: Von Capanna Cervino nach Arsie Nach etwas morgendlichen rumgefrickel an der hinteren Radaufnahme von Dirks Bike (ähnlich erfolgreich wie bei unseren Versuchen an den letzten Tagen) ging es nach kurzer Schotterabfahrt auf einen parallel zur Hauptstraße laufenden Wiesentrail. Meine Linienwahl durch den im mittleren Teil des Trails versteckten Regenwassertümpel führt zu einem durchnässten Fuß bei mir und Dirks Entscheidung eine Umfahrung zu testen. Leider konnte ich das Resultat seiner Linienwahl weder sehen noch filmen aber umso deutlicher an seinen Flüchen hören. Geht doch nichts über ein kleines Bad am morgen ;-) Nach weiteren kleinen Hindernissen wie einer Flußüberquerung folgte dann aber eine lange Abfahrt zunächst auf schönen Trails und gegen Ende auf Asphalt. So rollten wir dann begleiten vom Geruch von überhitzten Bremsbelägen zu unserem ersten Kaffeestop bei Sonnenschein. Dermaßen gestärkt ging es in den langen aber sehr schönen Aufstieg zum Refugio Vederne durch einsame Landschaften. Während der Regen wieder einsetzte stärkten wir uns hier mit einer riesigen Portion Pasta und über dem offenen Kaminfeuer gegrillten Salsiccia. Danach dann wieder das beliebte Spiel mit dem Regenradar, diesmal bestärkt vom stets optimistischen (und super netten) Wirt. Just als dann schließlich selbst der Wirt aufgab und meinte, dass wir wohl doch im Regen losfahren müssten hörte es natürlich auf. Sehr witzig. Es folgte eine recht unspektakuläre und gegen Ende etwas zähe Reststrecke nach Arsie. |
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Tag 5: Von Arsie nach Basanno del Grappa Der letzte Tag unserer Tour startet unerwartet trocken. Da lässt sich so eine Auffahrt doch gleich viel besser genießen. Als es dann doch wieder beginnt zu tröpfeln zögern wir dann zunächst etwas mit dem Anziehen der Regenklamotten nur um es etwas später an viel ungünstigerer Stelle fluchend nachzuholen. Mich würde ja interessieren wie es wohl den Rennradlern ergangen ist die während der Umziehphase leichtbekleidet an uns vorbeihuschten als der leichte Regen kurz danach in extremem Starkregen umschlug. Egal. Wir schwammen weiter zu unserer Mittagsrast um uns dann gestärkt von Pfifferlingnudeln an die letzten Highlights zu wagen. Die Passage in der Nähe des Monte Grappa inklusive (im Buch schwärmerisch erwähnter) Aussicht bis zum Meer und einer Traum Trailabfahrt. In der Gewissheit, dass wir uns beides aufgrund des starken Regens wohl abschminken können verbrachten wir die Auffahrt damit uns alle Vorteile der Wetterlage und der Tour gegenseitig aufzuzählen: keine Dehydration, kein Sonnenstich... kein Schnee, keine langen Schiebepassegen. Nur um dann gleich mehrfach eines besseren belehrt zu werden. Zuerst fing es kurz vor einer in der Beschreibung nicht wirklich angekündigten langen Schiebepassage an zu Graupeln mit leichter Tendenz zum Schneefall. Bravo Dirk (Schneefall und Schieben kam von ihm)! Aber dann! Tatsächlich nach 5 Tagen voller Regen und einer elendigen letzten Auffahrt durften wir am Pass tatsächlich auf ein Tal in der Sonne und einer Aussicht bis zum (erahnten) Meer blicken. Und wenig später entkamen dann auch wir dem Regen und konnten nach einer landschaftlich überragenden Auffahrt auch den finalen Traumtrail bei zienlich guten Bedingungen fahren. Auf den letzten Metern nach Basanno del Grappa nahm die Temperatur dann gefühlt mit jedem Kilometer ein Grad zu. So wird das finale Siegereis auf dem Marktplatz dann natürlich zum Genuß und dem versöhnlichen Abschluß einer feuchtfröhlichen Tour. |
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Tag 1: Aidlingen zur Burg Derneck Neues Rad und die Suche nach neuen Herausforderungen. Eigentlich wollte ich ja Bike-Packing gehen, aber erstens kam das Zelt nicht rechtzeitig und zweitens hatten die Zeltplätze noch nicht auf. Ehrlicherweise muss man fast sagen zum Glück, sonst hätte ich die super Übernachtung in der Burg Derneck verpasst. Nach einem Tag voller Matsch und einer Strecke die durch die vielen Trails anstrengender war als die reinen Daten vermuten lassen wurde ich dort super nett empfangen und war der einzige Gast bis dann spät Abends noch eine Truppe Wanderer aufschlug. Da das aber auch ein witziger Haufen war hatte ich einen sehr netten Abend als Abschluß für einen tollen Radl Tag. |
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Tag 2: Burg Derneck nach Wippingen Der zweite Tage startet neblig aber mit einer ganz tollen Stimmung. Der Weg auf die Alb war in diesem Abschnitt teilweise nur schiebend machbar und die ein oder andere geflutete Wiese machte auch die normalen Wanderwege spannend. Das kostete ganz schön Körner und führte zusammen mit den zunehmenden Knieschmerzen dazu, dass ich immer öfter der Straße oder Feldwegen statt dem Wanderweg folgte. Ziel ist es die verpassten Abschnitte bei Gelegenheit in die andere Richtung nachzuholen :-) |
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Die Herausforderungen eines AlpenX ändern sich über die Jahre. Inzwischen liegt die Kunst darin trotz Grippeanfall beim Planungstreffen, schlechtem Trainingsstand, Fehlplanungen bei der Urlaubsbeantragung, Nachwuchsplanung oder Nachwuchs mit Fieber bzw. Durchfall überhaupt loszukommen. Gegen jede Wahrscheinlichkeit und zu unserer großen Freude hat es dann aber doch geklappt und so machten wir uns auf zur vierten Alpenüberquerung, diesmal mit dem neuen Ziel Comer See. |
Die Statistik: 330,14 km, 8789 hm in 6 Tagen 0,5 Stürze 3 Platten 2 Sätze Bremsbeläge 1 paar Schuhe ...und eine landschaftlich unglaublich schöne Tour |
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Tag 1: Von St. Anton nach Ischgl 42,99 km, 1026 hm in 3,23 Stunden Da wir den Startort von 2009 schon kennen sind wir diesmal so schlau oben zu parken und uns die ersten 100 Höhenmeter durch den Ort zu sparen. Ein kleiner Trost dafür, dass wir bei der Anreise den von Matze groß angekündigten Rasthof mit „dem weltbesten Kaffee und der weltbesten Toilette“ verpasst hatten. Bei unerwartet schönem Wetter rollen wir also wieder durch das Verwall Tal in Richtung Heilbronner Hütte. Zumindest auf diesem Streckenabschnitt schleicht sich aufgrund bekannter Strecke tatsächlich so etwas wie Routine ein. Trotzdem halten wir natürlich an liebgewonnen Traditionen fest wie „die Suche nach Matzes Tacho“ oder dem ersten Verfahren knapp außer Sichtweite der Autos. Auf der Heidelberger Hütte dann wieder höchste Effizienz: die Bedienung erkennt den Wunsch nach 4x Spaghetti & 4x Radler quasi schon an unserem Anblick. Kein Wunder, dass wir dann auch schon um 15:00 Uhr in Ischgl einrollen. Schadet auch nicht, denn entgegen unserer Vermutung haben wir für Ischgl keine Hotel Buchung. Im Sommer zum Glück ein lösbares Problem, und so landen wir in einem recht netten Hotel mit gutem Restaurant aber leider recht bescheidenen Musikgeschmack. Schlager zum Schnitzel…naja. |
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Tag 2: Von Ischgl zur Heidelberger Hütte 28,44 km, 1846 hm in 3,43 Stunden Der Tag beginnt nicht gerade harmonisch, mit der Mitteilung der Wirtin an Herrn Schulz, dass sie für die Jause nicht zuständig ist. Wobei die Semmeln die sich Jochen am Frühstück mit allen Extras belegt hatte in manchen Ländern wohl als Festmahl für die Familie gelten würde und die Jause Regel somit eigentlich nicht greift (die halbe Rest-Semmel die ich mir noch eingepackt hatte blieb zum Glück unbemerkt). So schlechtes Karma wird natürlich gleich bestraft und so ereilt uns die erste Wegsperrung der Tour. Diesmal um sicherzugehen gleich mal der halbe Berg. Nach Karten-Studium kommen wir zu der Erkenntnis, dass es theoretisch einen anderen Weg gibt (natürlich direkt hinter unserem Hotel und somit am anderen Ende des Dorfes). Aufgrund des schlechten Wetterberichtes entscheiden wir uns aber dafür die Gondel bis zur Mittelstation zu nehmen. Die Anmerkung des Gondeliers, dass man das auch locker in einer halben Stunde rauffahren kann stellt sich bei der Betrachtung aus der Gondel als glatte Lüge heraus, ist uns aber auch wurscht. Die Auffahrt von der Mittelstation bis zur Idalpe hat mit 16-22 % Steigung noch genug sportlichen Anreiz zu bieten. Und so genießen wir dann in der Idalpe auch erstmal die Aussicht und stärken uns mit einer Frittatensuppe. Danach wird's wirklich zäh. Die Auffahrt zum Idjoch läuft auf Schotter bei Steigungen die immer an der Schmerzgrenze und auch gerne mal darüber liegen. Ich bin ja immer der Meinung, das Schieben in so einem Fall noch anstrengender ist als Fahren, und schaffe es tatsächlich als einziger mich bis oben durchzuquälen. Die Kraft fehlt mir dann aber später auch bei den letzten Metern zur Heidelberger Hütte. Aber vorher liegen noch einige tolle Abfahrten vor uns, teilweise sogar auf extra für Moutainbiker angelegten Wegen wie zum Beispiel dem Salaaser Trail. Voller Elan segeln wir in den Trail, mit dem Resultat, dass ich mir gleich mal einen Platten fange. Und wie es so ist fängt es genau in diesem Moment an zu regnen bzw. graupeln. Da freut man sich doch. Abgesehen vom eingeschränkten Spaß bei Reifenwechsel wird so auch das Fahren deutlich schwieriger. Eine Tatsache die ein Paar, dass uns während dem Reifenwechsel überholt hatte kurz darauf zu spüren bekommt, als die Frau abschmiert und gute 1,5 Meter hangabwärts stürzt. Hilfe war nicht gewünscht also rauschen wir weiter bis wir auf die uns schon bekannte Anfahrt zur Heidelberger Hütte stoßen, und eine kurze Pause einlegen. Dabei stellen wir fest, dass sich bei Schulzi der Schnellspanner am Hinterrad gelöst hat. Wirklich Glück, dass da nix passiert ist. Die restlichen Meter kennen wir dann wieder, was nichts daran ändert, dass es sich erbärmlich hinzieht, und ich jedem gefahrenen Höhenmeter zum Idjoch bereue. Aufgrund der Abkürzung sind wir so früh wie noch nie bei einer Hüttenübernachtung am Ziel. Auf der positiven Seite bringt uns das genug Zeit entspannt zu duschen, Kaffe zu trinken, Berichte von ankommenden Radlern über dichte Graupelschauer und starken Regen auf der Strecke anzuhören (abkürzen=gute Entscheidung), Bier zu tringen, zu Essen und noch mehr Bier zu trinken. Auf der anderen Seite kommt bei sowas eben auch eine Rechnung von 72€ pro Person zusammen. |
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Tag 3: Von der Heidelberger Hütte nach Zernez 59 km, 954 hm in 4,23 Stunden Zu Jochens großer Freude gibt es auf der Heidelberger Hütte neben einem super Frühstück auch die Möglichkeit legal eine Brotzeit einzupacken. Da schiebt sich doch das bisl Berg bis zum Fimberpass fast wie von selbst. Vor allem wenn man zwar etwas Schnee aber auch eindeutig die Aussicht auf einen sonnigen Tag hat. Voller Elan geht es auch in die traumhafte Abfahrt. Und diesmal ist wirklich alles fahrbar, für Matze sogar mal wieder mit gelockter Gabel. Unten angekommen geht es über zwei wackelige Hängebrücken (maximal 5 Personen gleichzeitig) in das Val Sinestra. So lernen wir auch, dass "nit schommelen" auf Holländisch "nicht schaukeln" bedeutet. Vom Val Sinestra geht es weiter in das Engadin, und spätestens hier merken wir, dass wir inzwischen in der Schweiz angekommen sind (was im übrigen schon im Vorfeld der einzige Wehrmutstropfen an der Tour war). Im doch arg Genpool reduzierten Ftan werden wir also erst von einem Bauern rangewunken seinen Viehtrieb zu überholen um dann wüst beschimpft zu werden als ihm die Kühe durchgehen. Das überstanden werden wir von einem Bauarbeiter beschimpft als wir an seiner frisch geschotterten Straße seitlich vorbei(!) gehen wollen. Wie weit ist es noch nach Italien? Immerhin unsere Übernachtung im wirklich schönen Hotel Alba Crush samt angeschlossener Pizzeria versöhnt uns wieder einigermaßen. Wenn nur Jochen K. und Matze nicht darauf bestanden hätten das wir je zwei der wirklich großen Pizzen essen...so gabs halt Magenschmerzen statt Entspannung. Abschließend sei hier auch offiziell festgehalten, dass der Trail für den Jochen Schulz seine Sattelstützte absenkt erst noch erfunden werden muss. |
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Tag 4: Von Zernez nach Tiefencastel 58 km, 1777 hm in 5,21 Stunden Der nächste Tag startet mit Fahrradwartung und einer zunächst unspektakulären Aufahrt auf Schotter. Dann allerdings kommen Wiesenwege Chaschauna nur in noch schönerer Landschaft, und komplett fahrbar. Naja bis auf die letzten Paar Kilometer zur Keschhütte, da ist dann doch wieder Schieben angesagt. Die Keschhütte ist ein echtes Schmuckstück und wurde erst im Jahr 2000 gebaut. Zu unserer großen Freude, denn zum einen ist es beider Ankufnt saukalt und schneit leicht, zum anderen regiert schon länger der Hunger das Denken. Das Auswahl an Gerichten in der Hütte ist zwar eingeschränkt, aber wen stört das, wenn es das Weltbeste Rösti gibt. Auf die aus der Küche gebrüllte nachfrage ob hoffentlich keine Vegetarier dabei sind (weil der Speck schon in der Pfanne war) gibt es von uns nur Gelächter. Als das Essen dann noch mit dem Kommentar serviert wird, das es aus Versehen eine XXL Protion geworden ist bereuen wir endgültig, dass wir hier nicht übernachten. Doch auch die schönste Pause geht mal zu Ende und so müssen wir uns erstmal mit Matzes nicht mehr funktionsfähiger Bremse auseinander setzen. Zum Glück stellt sich nach einem Bremsbelagswechsel und schier endlosem Pumpen zumindest teilweise Fahrbereitschaft ein. Darußen herrschen derweil Temperaturen um den Gefrierpunkt und Regen bis Schnee. Dementsprechend ziehen alle erstmal alles an Regenklamotten und wärmenden Schichten an was sie so dabei haben. Im Fall von Jochen K. ist das schnell erledigt, da er seit dem zweiten AlpenX diese Ausrüstung für überbewertet hält und sich das Gewicht konsequent spart. Die nun folgende Abfahrt führt allerdings zu einem zumindest temporären umdenken, und so versuchen wir quasi im freien Fall möglichst schnell vom Berg runterzukommen, da jeder abgefahrenen Höhenmeter auch weniger tiefgefrorenen Klink bedeutet. Bei dem hohen Tempo kommt es auch zu ersten halben Sturz. Halb, weil Jochen Schulz sich vorm Einschlag noch abstützten kann, sich dabei aber das Kettenblatt in den Knöchel versenkt. Unter Strich sind alle froh als wir schlußendlich an unserem Hotel ankommen. Naja, vielleicht mit Ausnahme der Hotelbesitzer, denn sauber sind wir nicht gerade bei der Ankunft. Nach ausgiebigem Duschen zum Aufwärmen machen wir uns für das am Abend stattfindende Länderspiel gegen die Faröer Inseln auf die Such nach Bier. Dabei werden wir von einem Regenschauer überrascht und stranden in einer Bäckerei. Es gibt natürlich schlimmeres, aber von der Heidelberger Hütte wissen wir, dass so ein Nachmittag ganz schön ins Geld gehen kann. Daher entscheiden wir uns nach 12 Stück Gebäck und 6 Kaffee für einen Sprint durch den Regen. Helden des Tages sind Matze und Schulz die anschließend nochmal in Flipflops zur Tankstelle losziehen und mit dem gekauften Bier den Fußballabend retten. |
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Tag 5: Von Tiefencastel nach Vicosoprano 56,54 km, 2094 hm in 5,27 Stunden Spießrutenlauf. Anders kann man das Gedränge am Frühstücksbüffet zwischen den gefühlt 100 Rentnern nicht nennen. Kulinarisch nach dem mauen Abendessen am Vortag der Tiefpunkt der Tour. Das recht sich natürlich direkt, da bis zum Mittagessen 1500 hm anstehen. Da wünscht man sich, man hätte eine staubige Semmel mehr ergattert. Naja was solls, irgendwie haben wir es dann doch nach Bivio geschafft und bekommen eine leckere Portion Nudeln als Entschädigung. Der Plan mit einem kurzen Einkauf im Dorfladen für den Nachmittag vorzusorgen schlägt dann leider fehl. Wir haben einfache kein Glück mit den Öffnungszeiten (siehe AlpenX 1 und 3). Muss der Septimerpass eben mit den restlichen Vorräten bezwungen werden. Die folgende Abfahrt ist recht Ruppig und wird nur von Meister Klink komplett bewältigt. Matze und ich spenden Applaus und flicken die Platten die wir uns eingefangen haben....ich glaub ein neues Rad auf das sich auch 2,4er Reifen aufziehen kann. Beim Einrollen in unseren Zielort Vicosoprano steuern wir als erstes den Dorfladen an und treffen das "dreckige Dutzend". Eine andere AlpenX Gruppe mit deutlich mehr Mitgliedern, und was viel schlimmer ist dem gesammten Biervorrat des Ladens in ihren Händen. Da kann trotz grundsätzlich sympathischen Auftreten der anderen die Lage schonmal eskalieren. Bevor es so weit kommt findet die Ladenbesitzern zum Glück noch einen Vorrat vom guten Feldschlösschen Bier und so können alle ihrer Wege ziehe. Die andere Gruppe fährt noch nach Italien weiter, wir bleiben in Vicosoprano. Welch ein Fehler! Abgesehen vom eh schon hohen Preis für winzige Zimmer verlangt der Wirt nochmal 5€ pro Rad damit wir sie in seinen wackligen Schuppen stellen können. Das hatten wir so auch noch nicht. Die Begründung, dass er das nur macht um die Provision die er an Booking.com abdrücken muss reinzuholen hilft da auch nicht recht weiter. Man kann dem Wirt nur wünschen, das Jochen Klink auf keiner seiner zukünftigen Reisen durch das Dorf kommt, oder zumindest kein Feuerzeug dabei hat. |
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Tag 6: Von Vicosoprano nach Colico 85,17 km, 1092 hm in 5,19 Stunden Wenn man weg will steht man auch gerne früh auf, erst recht wenn man 85 km vor sich hat. Leider gehört auch ein frühes Frühstück nicht zu den Vorzügen unseres Hotels (verflucht sollst du sein booking.com) und so können wir schon froh sein, dass wir halb acht raushandeln können. Nachdem wir unsere Fahrräder aus dem Schuppen befreit haben gibt es dann nur ein Ziel: raus aus der Schweiz. Wir passieren die Grenze nach kann einer Stunde und wünschen uns wir hätten schon einen tag früher "rübergemacht". Es folgt Höhenmeter vernichten und Kilometer schrubben bis wir uns in Sichtweite des Comer Sees nochmal der Schmidschen Fragestellung (Warum fahr ich hier rauf nur um gleich wieder runterzufahren) in ihrer bisher stärksten Ausprägung stellen. Als letztes Highlight der Tour hat Meister Stanziu den Traccioloni in Petto. 900 Höhenmeter Auffahrt die man danach wieder auf er gleichen Strecke runterfährt. Warum macht man sowas? Weil zwischen auf und Abfahrt ein wirklich unglaublich schönes Stück Fahrradstrecke liegt. Entlang einer stillgelegten Bahnstrecke mit stetigem Blick auf den Comer See. Dunkle Tunnels fürs Abenteuer Feeling. Das alles bei bestem Wetter....da fehlem einen die Worte. Und es geht gerade so weiter. Einrollen in Colico bei strahlendem Sonnenschein. Abhängen am und im See. Eisessen. Hervorragendes Abendessen an der Strandpromenade. Ich glaube fast das war nicht das letzte Mal, dass wir den Comer See als Ziel auswählen. Schade nur, dass die Tour dieses Jahr mit sechs Tage so kurz war und aufgrund der vielen Eindrücke so schnell rum ging...Kann es kaum erwarten bis es wieder losgeht :-) |
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Video: www.hammori.de/filme/Vinschgau.wmv Wie allgemein bekannt ist, ist das Leben nicht gerecht. Aktuellstes Beispiel: Klinks Rücken. Dem haben wir es zu verdanken, dass obwohl der Vorschlag ins Vinschgau zu fahren von ihm kam, wir letzten Endes doch ohne ihn anreisen mussten. Daher nun erstmal die Kurzfassung für Jochen: war scheisse. Miese Strecken, bescheidenes Wetter und unansehnliche Landschaft. Fast wären wir sogar schon bei der Anfahrt zur Pension Elisabeth gescheitert nachdem uns unser Navigation von Latsch nach Tarsch auf einem Feldweg geschickt hat und Wirkens durch einen Torbogen quetschen mussten der exakt so breit war wie unsere Autos (vielleicht sogar ein bisl weniger). Im Detail haben wir am ersten Tag nach einigem Zögern (speziell bei Matze "50 Trainingskilometer" Staudenmeyer) mit der Holy Morter Tour begonnen. Erste Hälfte: Auffahrt zum Morter Leger. Zäh. Um genau zu sein so zäh, dass Matze schon mit einem "Unterzuckerschock" gerechnet hat. Einziger Lichtschimmer am Horizont war die geplante Einkehr im Hasl Hof auf halber Strecke. Damit es nicht zu einfach wird beschloss Matze kurz vor dem Ziel seine Kette so dermaßen zwischen Rahmen und kleinem Kettenblatt einzuklemmen, dass uns nichts anderes übrig blieb als die Kurbel abzuziehen...und das ganze dann gleich zweimal kurz nacheinander. Naja so bleibt man in Übung. Am Hasl Hof angekommen gab es dann die ersehnte Große Portion Spaghetti...wenn auch optisch nicht ganz so präsentiert wie man sich das wünschen könnte. Danach dann endlich auf zum sagenumwobenen Flow Trail Holy Hansen. und was soll ich sagen....einfach legendär. Schlicht einer der besten Trails die ich jemals gefahren bin. Da quält man sich doch gerne etwas. Den Rückweg überbrückte sich Schulzi dann kulinarisch mit leckeren Äpfeln...nur noch eine Frage der Zeit bis Italien auch finanzielle Probleme bekommt wenn ständig irgendwelche Deutschen die halbe Ernte wegfressen. Den Abend gestalteten wir dann nach einem Tip unserer Wirtin im Knofelkeller. Wobei wir fast nicht hingefunden hätten weil Jochen lieber der hübschen Tochter der Wirtin schöne Augen gemacht hat statt sich die Wegbeschreibung zu merken. Naja vergeben und vergessen, speziell nachdem wir am Stammtisch Platz nehmen durften und auch gebührend schnell bedient wurden. Dann noch ein AC/DC Bier und Filmchen von Matzes Steinzeithandy zum Einschlafen...Herz was willst du mehr? Ach ja die Bilanz des Tages waren dann beachtliche 36 km 1475 hm in 3 Stunden 55 Minuten Da der für den zweiten Tag geplante "Matzes Zugtrail" (heißt wirklich so kein Spaß) leider eine Oneway Strecke ist war erstmal shutteln angesagt. Nach Start in TBD ging es dann relativ schnell los mit wirklich schönen Trails der Höhenlinie entlang. Kein Ende in Sicht! Und so surften wir bis zum Mittagessen bei über 20 Grad auf trockenen Trails dahin. Beim Mittagessen wieder die alte Gewissensfrage: was leichtes oder deftig. Einstimmige Entscheidung (mal wieder)für deftig, in diesem Fall eine Wagenrad große Pizza. Die Kalorien wollen natürlich erstmal wieder abtrainiert werden, und so legte sich Matze direkt nach der Mittagspause zum einrollen erstmal mit drei E-Bikes an....Mann die Dinger sind wirklich eine Krankheit. Dank Matzes "freundlicher" Ermutigung quälten wir uns aber schließlich bei 25 km/h an den nicht wirklich fitten E-Bikern vorbei. Um wieder auf Höhe zu kommen ging es dann auf der Strecke eine Rodelbahn erstmal schön steil wieder nach oben. Kaum wieder auf den Trails angekommen zeigte sich ein bemerkenswerter Effekt: sowohl die Kondition als auch die Fahrtechnik von Matze verbesserte sich quasi mit jedem Kilometer (Doping?). Nicht nur, dass er wirklich einige knifflige Stellen gefahren ist, nein kurz vor Schluß schlug er dann tatsächlich auch noch vor statt der entspannten "Ebenen Schulz Apfelbaum Strecke" doch lieber die "Matzes dickes Ende" Route zu nehmen. Schieben. Tragen. Schieben. Zum Glück sind Jochen und ich ja nicht die Typen die sich über solche Schikane beschweren würden. Trotzdem war es glaube ich gut für Matze, dass sich die Plagerei am Schluss tatsächlich in Form eines super letzten Trailstücks und eine Abfahrt direkt in den Ort bezahlt machte. So konnten wir beim (in Bestzeit servierten) Abschlussbier im Knoflkeller versöhnlich auf einen super Tag mit immerhin 1238 hm und 43,33 km zurückblicken. Da Schulzi am Sonntag leider im Zelt seiner Firma beim Ulmer Marathon Dienst hatte fuhr er Samstag nach Abendessen im inzwischen wirklich liebgewonnenen Knofelkeller noch in der Nacht wieder Richtung Ulm. Harter Hund. Aber wahrscheinlich ist das Karmas Strafe für jemandem der Freunde und Verwandte für das Firmenlaufteam rekrutiert und dann selber nicht antritt ;-) So blieben nur noch Matze und ich für eine letzte kleine Ründe übrig. Neben nochmals wirklich traumhaften Trails und bestem Wetter war diesmal eigentlich nur unser Parkplatz bemerkenswert. Wir parkten in der Früh auf einer leere Wiese neben einem Fußballplatz und dürften uns nach der Tour auf einem stark frequentierten Parkplatz umziehen...wenn da mal nicht einige interessierte Blicke dabei waren ;-) Es spielte übrigens Dunkelrot gegen Hellrot?! Naja irgendwie gehört das Vinschgau halt doch noch zu Österreich. |
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Also mal wieder eine Männer-Radtour. Vielleicht nicht schlecht, dass es diesmal mit Schwarzwald statt Alpen eine Nummer kleiner ausfällt. Immerhin wurde zuletzt bei einem (nicht autorisierten) Rückblick auf unsere Heldentaten „Spiel mir das Lied vom Tot“ als Soundtrack gespielt. Aber wer den Schwarzwald kennt, der weiss, dass er auch eine ganz schöne Sch***** sein kann wenn er will....und zumindest teilweise wollte er.
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Tag 1: Von Pforzheim nach Bühl/Hundseck 69km, 6:15 h, 2100 hm Es fing an wie immer…chaotisch. Der ursprünglich geplante Parkplatz: gesperrt. Der Einstieg: Schiebepassage. Der Staudenmeyer: verwirrt, weil zunächst ohne Handy losgefahren und somit nach 29hm schon auf der ersten Strafrunde. Der erste Sturz: kaum 1 Stunde nach Beginn. das erste Opfer: der Hebel für die versenkbare Sattelstützte am Nobel-Liteville des Herrn Klink. Interessanterweise wurde der Verlust des Hebels erst in der nächsten Steilpassage bemerkt, als Jochen ganz lässig erst mittendrin die Sattelstütze absenken wollte und nach dreimaligem Nachfassen laut fluchend wie alle andere auch den Hintern nach hinten schieben musste. Naja zumindest war so für technische Chancengleicheit gesorgt :-). Nach einigem harmlosen Vorgeplänkel wie der schönen Abfahrt nach Forbach war nach dem Mittagessen der Anstieg zur Badener Höhe mit 700 hm am Stück ein erstes subtiler Hinweis, dass man auch im Mittelgebirge nichts geschenkt bekommt. Nun kann man sich natürlich streiten ob evtl. etwas Training uns allen vielleicht gut getan hätte, aber der Weg bis zum Hundseck war danach eine überdurchschnittliche Quälerei. Umso mehr haben wir es uns natürlich nach der Ankunft bei Weizen und Schnitzel gutgehen lassen, und es wäre sicher ein harmonischer Abend gewesen, wenn Schulzi Herrn Klink nicht noch „Spiel mir das Lied vom Tod“ vorgespielt hätte. |
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Tag 2: Von Bühl/Hundseck nach Hausach Die Daten: 69 km, 6:30 h, 1542 hm Die Strapazen des ersten Tages führten Schulzi in der Nacht die Nachteile seines Beinamens „Die Wade“ dramatisch vor Augen als sich selbige nämlich zweimal mit einem Krampf bei ihm meldeten. Der Tag begann somit gleich mürrisch, was auch nach einem Blick aus dem Fenster gut zum kalten und nebligen Wetter passte. Nach gefühlten 20-maligem Nachbessern des Luftdrucks in Matzes Gabel konnten wir uns dann auch tatsächlich auf den Weg machen. Interessante Erkenntnis 20 km später: eine gelockte Gabel bietet selten viel Komfort (war da nicht schonmal was). Richtig interessant wurde der Tag als die geplante Mittagspause im Gasthof Alexanderschanze wegen „geschlossen seit 15 Jahren“ ausfallen musste (danke Schwarzwaldführer). Nach langem vergeblichem Hoffen (noch die Kurve…noch die Abfahrt…) auf eine andere Einkehrmöglicheit entschieden wir uns schließlich dafür einfach ein paar Müsliriegel in einer Kurve mitten in der Pampa zu essen. Als wir nach der Pause um die nächste Kurve fuhren war dort ein Catering des lokalen 4-Sterne Hotels aufgebaut….ich will jetzt nicht näher darauf eingehen wie viele Personen nötig waren um Jochen davon abzubringen den Koch zu verprügeln. Etwas später konnten wir dann im Harkhof zum Preis von lächerlichen 100 Bonushöhenmetern doch noch eine Suppe essen. Ab da ging es dann auch wegen der traumhaften Trails bis Hausach auch stimmungsmäßig wieder Bergauf. Da konnte die kleine Zecke die Matze sich Abends entfernen musste auch nichts mehr ändern |
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Tag 3: Von Hausach nach St. Märgen Die Daten: 52 km, 5:30 h, 1800 hm Am dritten Tag der Tour soll man ja bekanntlich sein Material schonen. Da tragen wir doch mit Freude unsere Räder erstmal gepflegte 600 hm hinauf zum Farenkopf. Gebracht hats wie so oft nix. Erst zeigt Matzes Vorderradbremse Ausfallerscheinungen, und dann: Skandal! Auch die Bremse am Nobel-Liteville quietscht. Zum Trost gibts dann Mittagessen im Viersternehotel, wir passen zwar weder vom Style noch vom Geruch her in das Lokal, aber die super nette Crew hat sich davon zum Glück nicht abhalten lassen und uns eine Riesenportion Pasta serviert. Alles wieder gut? Bei weitem nicht! Schulzis treuer Windbreaker versagt nach lächerlichen 20 Jahren täglicher Benutzung den Dienst. Das erträgt kein wahrer Schwabe. Da hilf auch die theoretisch schöne Aussicht vom Brendt („keine Zeit…weiter“) noch der Versuch einer ernsthaften Konversation über den richtigen Reifenluftdruck (drölf) was. Erst unsere wirklich hervorragende Unterkunft für den Tag im Gasthaus zum Kreuz bringt die Welt wieder ins Lot. Die tägliche Zecke hatte übrigens an diesem Tag Jochen „Die Wade“ Schulz. |
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Tag 4: Von St. Märgen zum Notschreipass Die Daten: 41km, 4:02 h, 1120 hm Das Frühstück im Gasthaus zum Kreuz bestätigte den guten Eindruck vom Vortag, rundum empfehlenswert. So startet man gerne auf die „Königsetappe“ zum Feldberg. Leider muss man sagen, dass die Nähe zum Feldberg nicht unbedingt der Freundlichkeit zuträglich zu sein scheint. Schon in relativ weiter Entfernung trafen wir auf einen älteren Herren und seinen Möter die auf einem zweieinhalb Meter breiten Weg der Meinung waren, dass wir da 1. Nichts zu suchen haben, 2. unverschämt und 3. Insgesamt unerträglich sind. Zumindest der dritte Punkt beruhte auf Gegenseitigkeit. Der Feldberg war dann zwar voll, aber auch wirklich schön. Da stören dann auch diverse Beschimpfungen nix. Dass man sich allerdings selbst schiebend dumme Sprüche anhören muss war dann doch neu. Naja was solls. Schnell auf nach Titisee…wobei vielleicht lieber nicht ganz so schnell wie Matze den es kurz vor Titisee auf einer Brücke noch ordentlich hinlegt. Zur Beruhigung wurden wir dann in Titisee wieder beschimpft diesmal von einem Gärtner. Ja, ja, die hochtouristischen Ecken im Schwarzwald sind schon wirklich idyllisch. Schön ists ja trotzdem. Erst recht am Hotel am Notschreipass, unserer 4 Sterne Unterkunft für die Nacht. Während unsere Räder sicher in der Garage ruhten gaben wir uns der Saunalandschaft hin….tendenziell mit etwas zu kurzen Bademänteln. |
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Tag 5: Vom Notschreipass nach Basel Die Daten: 70km, 6:13 h, 1702 hm Der letzte Tag der Tour. Nach den Erfahrungen des Vortags starten wir bei bestem Wetter lieber etwas früher und umgehen so die meisten Wanderer. Nach toller Aussicht vom Belchen geht es weiter zum Blauen wo wir es uns bei wieder toller Aussicht und Spaghetti ohne Parmesan nochmal richtig gut gehn lassen. Danach geht es mit einer langen Abfahrt aus dem Schwarzwald hinaus. Danach war erstmal Nachfüllen angesagt. Mangels Gaststätten diesmal in einem Friseursalon. Meister Klink singt während der Wartezeit „Warum bin ich so fröhlich“…da kann man schonmal zweifeln ob es vielleicht doch alles etwas zu anstrengend war. Die letzten Meter nach Basel rollen sich wie von selbst, leider auf der falschen Seite und somit im Fahrverbot für Fahrräder. Naja was solls, nach dem Feldberg ist unser verkehrsrechtliches Karma eh dahin. Interessant wird’s dann mal wieder am Hotel..pardon Hotel/ Restaurant/ Bar/ Kabarett. Da kann man schonmal staunen, speziell wenn der Wirt so aussieht als würde er sich primär für das letzte Metier engagieren. Auch wenn die Zimmer dann doch recht schön sind verweilen wir nicht lange (das Restaurant gibt’s übrigens nicht wirklich). Nach der traditionellen Siegerpizza lassen wir den Abend dann bei Flurryeis und Dosenbier ausklingen….Stil muss man halt einfach haben. |
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Die Rückreise |
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